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Kanal durch Kirchplatz und Maingasse in Betrieb

Kanalvortrieb im Sammler Maingasse

Seit dem Frühsommer gleicht die Sander Ortsmitte einer Baustelle. Der Kanal wird saniert und der Kirchplatz umgestaltet. Der erste Abschnitt der Kanalsanierung ist abgeschlossen. Der Entlastungskanal, der von der Zeiler Straße durch den Kirchplatz und die Maingasse geführt ist fertig gestellt und funktioniert bereits. Das besondere an dieser Baumaßnahme war, dass der Kanal im Rohrvortrieb in einer Tiefe von vier Meter verlegt wurde, ohne dass dafür eine Baugrube ausgehoben werden musste. Die Arbeiten erfolgen mit einem Minibagger in einer Stahlröhre. Die einzelne Rohrstücke mit einer Durchmesser von 130 Zentimeter wurden hydraulisch nachgeschoben.
In den kommenden zwei Jahren folgen noch die Abschnitte, Seestraße/Pappelallee, Steigerwaldstraße, Am Bödelein/Am Dornbusch mit Frühlingsstraße. Nach Abschluss dieser Maßnahme wird das Kanalnetz der Gemeinde Sand, das in seinen Grundzügen in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts angelegt wurde, den heutigen Anforderungen.
Zur Finanzierung dieser Maßnahme werden für alle Grundstücke im Gemeindegebiet Ergänzungsbeiträge erhoben. Nach Berechnung der Verwaltung ergeben sich umlagefähige Kosten von rund 1,2 Mio. Euro, die im Haushaltsplan der Gemeinde Sand für das Jahr 2007 und die Finanzplanung für die kommenden Jahre bis 2010 eingestellt wurden. Nach den Beratungen des diesjährigen Haushalts im Finanzausschuss und im Gemeinderat sollen die umlagefähigen Kosten umgelegt und auf die Haushaltsjahre 2008 und 2009 verteilt werden. Die endgültige Entscheidung über die Höhe der umgelegten Kosten und die Höhe der Raten, die zu entrichten sind, trifft der Gemeinderat noch in diesem Jahr. Mit der Einhebung der ersten Rate ist deshalb für den Sommer 2008 zu rechnen.


Durchstich in der Maingasse
Kanalbaumaßnahme



Gemeinsame Kläranlage mit der Stadt Zeil

Eine der größten Herausforderungen des Umweltschutzes ist die Sicherung des Wassers als wichtigstes Grundnahrungsmittel. Dem Gewässerschutz müssen deshalb die Kommunen oberste Priorität einräumen. Die Stadt Zeil a. Main und die Gemeinde Sand a. Main haben dieser Forderung mit dem Neubau einer Gemeinschaftskläranlage, die am 29. Juni 2001 offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde, Rechnung getragen und erhebliche Summen in den Neubau einer Gemeinschaftskläranlage investiert.
Abgerechnet wurde die Anlage mit 5,6  Mio. € reine Baukosten, 6,4 Mio. € inclusive Baunebenkosten. Davon entfielen auf die Stadt Zeil 4,9 Mio. € und auf die Gemeinde Sand a. Main 1,5 Mio. €. Bei Sand kam noch die Druckleitung nach Zeil mit Kosten von 900.000 € hinzu, so dass sich allein für die Gemeinde Sand ein Betrag von 2,4 Mio. € ergab. Zu Beginn der Planung in den 90er Jahren standen ganz andere Zahlen im Raum, die mehr als doppelt so hoch waren. 
Damit Sand anschließen konnte, war es notwendig eine eineinhalb Kilometer lang Leitung nach Zeil zu bauen. Es war ein Glücksfall, dass der Kreis im Jahr 1995 die alte Mainbrücke saniert hat. So konnte die Druckleitung kostengünstig an die Brücke angehängt werden. Ein Maindücker für eine 250.000 € wurde überflüssig.
Die neue Gemeinschaftskläranlage für 19.500 Einwohnerwerte (EW) erfüllt alle Anforderungen an eine moderne Abwasserreinigungsanlage. Die Finanzierung wurde nach dem Anteil der EW zu 76 Prozent auf die Stadt Zeil a. Main und zu 24 Prozent auf die Gemeinde Sand a. Main umgelegt.
Der Neubau der Gemeinschaftskläranlage Zeil/Sand ist ein Beispiel für das gemeinsame Handeln von Staat, Gemeinden und Bürgern für eine saubere Umwelt. Kommende Generationen werden dieses Engagement zu schätzen wissen.
Die Broschüre „Gemeinschaftskläranlage Zeil-Sand“ gibt einen kleinen Einblick in den Werdegang dieser für Zeil und Sand gleichermaßen wichtigen Anlage.

Mit einem Händedruck besiegeln die beiden Bürgermeister Bernhard Ruß (Sand, links) und Christoph Winkler (Zeil) die gemeinsame Zusammenarbeit bei der Abwasserreinigung


Rede von Bürgermeister Bernhard Ruß bei der Einweihung der Gemeinschaftskläranlage Zei/Sand am 29. Juni 2001


Alte Kläranlage hat ausgedient

Frühzeitig erkannten die Bürger in Zeil und und Sand die Notwendigkeit einer geordneten Abwasserausreinigung. So entstanden in Zeil und Sand (1965) die ersten biologischen Kläranlagen im Landkreis.
Die Schreiber-Trofpfkörper-Kläranlage Type K 4000 in Sand  war ausgelegt auf  4000 Einwohnergleichwerte und  zusätzlich 150 cbm Fremdwasser. Sie bestand aus:

  • einer mechanischen Grobreinigung in Imhoff-Rinnen,
  • einem Langsandfang zum Absetzen der über das Kanalnetz eingeschwemmten schweren mineralischen Stoffe (z.B. Sand, Splitt aus der Straßenentwässerung)
  • einem automatischen Bogenrechnen zur mechanischen Vorentfernung der groben Schwimmstoffe
  • einem Schreiber Tropfkörper mit Abwasserpumpwerk,. Die biologische Tropfkörperreinigung erfolgte über Lava-Schlacke und einer Nachreinigung. Der sichtbare oberirdischer Teil des runden Gebäudeteiles war ca. 5,50 m hoch, Durchmesser betrug ca. 14 m. Der überwiegende Teil des Gesamtbauwerkes aus einem trichterförmigen Bauteil reicht bis in eine Tiefe von 12,30 m.
  • Schlammtrockenbeeten zum Absetzen des Klärschlammes, bzw. zur Entnahme des Klärschlammes zur landwirtschaftlichen Verwertung.

Der Ablauf des aus gereinigten Schmutzwassers wurde über einen Kanal dem Baggersee im Bereich der Matern zugeleitet. Die alte Kläranlage wurde im September 2000 nach Anschluss an die neue Gemeinschaftskläranlage Zeil/Sand außer Betrieb genommen. Bereits Ende der 80er Jahre hatte sich gezeigt, dass die beiden Anlagen in Sand und Zeil von der Reinigungsleistung und der Bausubstanz nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprachen. Ein Neubau war unumgänglich. Die Frage lautete nur: Allein oder zusammen mit anderen Kommunen?  

Im Sommer 2000 war die alte Kläranlage in Sand reif zum Abbruch.