Bei der Verleihung der Bürgermedaille 2022 der Gemeinde Sand im November vergangenen Jahres war Roland Mahr verhindert. Mit der Krönung der neuen Sander Weinprinzessin Anna-Lena Sünkel ergab sich für Bürgermeister Bernhard Ruß die passende Gelegenheit, die Ehrung für den langjährigen Präsidenten des Sander Organisationskomitees für das Altmain-Weinfest in einem würdigen Rahmen nachzuholen.

Von 1991 bis ins vergangene Jahr war Roland Mahr abwechselnd als 1. oder 2. Präsident an führender Stelle für das Gelingen des Sander Weinfestes verantwortlich. Bürgermeister Bernhard Ruß, selbst seit 1993 im Amt, erinnerte in seiner Laudatio daran, „dass das Sander Weinfest nicht gleich als das Mega-Event gestartet ist, als dass es heute wahrgenommen wird“. Es habe sich erst dazu entwickelt. Dazu seien mutige, nicht immer einfache Entscheidungen erforderlich gewesen.

Roland Mahr, lobte der Bürgermeister den langjährigen Aktivisten, habe sich und die Veranstaltung immer wieder hinterfragt und sei für Neuerungen und Verbesserungen stets offen gewesen. Denn um ein Fest überhaupt erst einmal auf eine solche Größenordnung zu bringen und einen solchen Erfolg zu erzielen, sei es erforderlich, das Fest weiterzuentwickeln und attraktiver und kundenfreundlicher zu gestalten. Dass dies gelungen sei, sei nicht nur von den Gästen positiv registriert worden. Über die Überschrift in der Lokalpresse „Die Sander lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen“, habe sich Roland Mahr deshalb besonders gefreut.

Zu den von Roland Mahr angestoßenen Neuerungen zählen die Umgestaltung des Festplatzes mit der Schaffung von über 400 Steh- und Sitzplätzen auf der Steinmauer. Ruß: „Mit der Umgestaltung erfolgte eine Aufwertung des Geländes um den Altmain für die Bevölkerung das ganze Jahr über.“ Außerdem wurde der Barbereich über die Straße verlegt und die Umzäunung und Bilderfolien anspruchsvoll gestaltet und auch schalltechnisch neu ausgestattet, im Westen wurden Parkplätze für die Helfer und ein Sicherheitsbereich für Rotes Kreuz, Feuerwehr und Polizei geschaffen.

Überhaupt wurde aufgrund von Schadensfällen bei Großereignissen Sicherheit neu gedacht und 2011 mit Gemeindeverwaltung, Landratsamt, Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz das erste Sicherheitskonzept erstellt und umgesetzt. Eine riesige Herausforderung für alle Beteiligten, besonders aber für Roland Mahr und Ernst Albert, die mit enormem Einsatz die ständigen Abstimmungen mit den Behörden vornahmen. Zudem mussten sie die Vertreter der Vereine von der Notwendigkeit der Maßnahmen, die mit finanziellen Aufwendungen einhergingen, überzeugen.

Aber auch das Unterhaltungsprogramm wurde mit dem Altmain in Flammen, dem Feuerwerk, der Lasershow und der Verpflichtung von Spitzenbands immer wieder den Bedürfnissen der Gäste angepasst.

Auch wenn das Weinfest in all den Jahren top organisiert war, so blieben unangenehme Überraschungen doch nicht aus. Besonders in Erinnerung sind der plötzliche Stromausfall mitten in der Hauptzeit, die krankheitsbedingte Absage einer Top-Band (Trenkwalder) ein paar Stunden vor deren geplanten Auftritt und eine Bombendrohung in Roland Mahrs Briefkasten (erstellt wie im Krimi mit Zeitungsschnipseln), geblieben.

In der Amtszeit von Roland Mahr wurde auch die Kür der Sander Weinprinzessin eingeführt, eine davon war Rolands Tochter.

Neben dem Imagegewinn für die Gemeinde, strich Bürgermeister Ruß heraus, müsse beim Weinfest der wirtschaftliche Erfolg angeführt werden. Ruß: „Ohne die Erlöse aus dem Altmain-Weinfest wäre die Vereinsarbeit in der jetzigen Form bei vielen Vereinen sicher nicht möglich.“

Mit den Worten „Ehre, wem Ehre gebührt“ überreichte Bürgermeister Bernhard Ruß Urkunde und Medaille an den neuen Würdenträger. Mit langanhaltendem stehendem Applaus würdigten die Gäste die herausragende Leistung ihres verdienten Mitbürgers Roland Mahr.