Die personellen Veränderungen im Gemeinderat standen im Mittelpunkt der Sitzung am Dienstag, den 4. Juli. Nachdem Gerhard Zösch (CSU) als ältester anwesender Gemeinderat den Diensteid des neuen Bürgermeisters Jörg Kümmel (FSB) abgenommen hatte, wurden sowohl zwei Nachrücker als Gemeinderäte als auch der Posten der Dritten Bürgermeisterin neu besetzt und vereidigt. Insgesamt 36 Minuten dauerte die Sitzung, an der über 30 interessierte Bürger teilnahmen. Wohl ein Rekord für Sand, dessen Gemeinderäte allgemein als sehr diskussionsfreudig gelten und sonst meistens etliche Stunden tagen.

Durch seine Wahl zum Ersten Bürgermeister ist Jörg Kümmel kraft Gesetzes aus dem Gemeinderat ausgeschieden. Außerdem erklärte Gemeinderat Paul Hümmer (SPD), der 39 Jahre dem Gremium angehörte, überraschend am 21. Juni schriftlich die Niederlegung seines Amtes.

Bei der Gemeinderatswahl im März 2020 erhielt Oliver Mahr 513 gültige Stimmen und war somit Listennachfolger für die Freien Sander Bürger (FSB). Für die SPD hatte seinerzeit Heike Scheuring 468 Stimmen bekommen und stand damit auf dem ersten Platz der Listennachfolge ihrer Partei. Sowohl Oliver Mahr als auch Heike Scheuring erklärten sich bereit ihre Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen und wurden von Bürgermeister Jörg Kümmel als neue Gemeinderäte vereidigt. Von dieser Umbesetzung des Gremiums waren auch die Sitze in den Ausschüssen betroffen. Heike Scheuring übernimmt alle Ausschussposten, die zuvor Paul Hümmer innehatte, so zum Beispiel im Hauptverwaltung-, Personal- und Finanzausschuss. In diesen Ausschuss folgt auch Johannes Krines (FSB) auf Jörg Kümmel. Im beschließenden Bau- und Umweltausschuss vertritt nun Mark Werner die FSB und sein neuer Fraktionskollege Oliver Mahr wird im Touristik-, Campingplatz-, Sport-, Kultur- und Jugendausschuss tätig werden.

Schließlich musste noch ein Nachfolger für Jörg Kümmel als weiteren Bürgermeisterstellvertreter gefunden werden. Der Zweite Bürgermeister Julian Müller (CSU) schlug Gabriele Braun von der Liste "öha" (ökologisch-humorvoll-anders) als Dritte Bürgermeisterin vor. Auf diesen Kandidatenvorschlag einigten sich im Vorfeld die CSU und die FSB, da es laut Müller der Gemeinde guttue, wenn die Ämter des Bürgermeisters und seiner beiden Stellvertreter von drei verschiedenen Fraktionen besetzt werden. Matthias Naumann von der SPD sah dies genauso, brachte aber seinen Ratskollegen Bastian Hümmer als Kandidat ins Spiel. Nach der geheimen Wahl verkündete der Wahlausschuss mit Bürgermeister Jörg Kümmel als Vorsitzenden und dem Geschäftsleiter Matthias Zink das Ergebnis. Mit einer klaren Mehrheit von 12 Stimmen wurde Gabriele Braun als Dritte Bürgermeisterin gewählt und dementsprechend vereidigt. Auf den SPD-Gemeinderat Bastian Hümmer entfielen nur drei Stimmen, die wohl ausschließlich aus seiner eigenen Fraktion stammen.

Text und Bilder: Christian Licha