Mit der Bürgermedaille, der zweithöchsten Auszeichnung der Gemeinde Sand nach dem Ehrenbürger, wurden im Rahmen eines Ehrenabends in der Sport- und Kulturhalle, Edeltraud Schnapp und Heinrich Schmitt ausgezeichnet.
"Sei ehrlich, als du diese Ehrung mit ins Leben gerufen hast, hättest du nie in Erwägung gezogen, später selbst einmal hier zu stehen", sagte Bürgermeister Jörg Kümmel in seiner Laudatio für Edeltraud Schnapp, die im Mai 2014 Verantwortung als Gemeinderätin übernahm und das Amt knapp zehn Jahre ausübte. Als "soziales Gewissen der CSU", wie Edeltraud Schnapp bei ihrer Verabschiedung vom zweiten Bürgermeister Julian Müller bezeichnet wurde, hat sie immer, wenn es nötig war, den sozialen Schimpffinger ausgepackt und für alle mit der ihr eigenen Intensität deutlich erhoben, so Kümmel.
Seit nunmehr 30 Jahren engagiert sich Edeltraud Schnapp auch still und leise im Hintergrund bei den Seniorenveranstaltungen und ist hier auch stellvertretende Seniorenbeauftragte. Im Jahr 2015, als die ersten Flüchtlinge aus Syrien nach Sand kamen, hat sie sich für diese Menschen eingesetzt. Sie half bei deren Unterbringung und Betreuung mit und hat neben sehr viel privater Zeit auch privates Geld in das Wohlergehen der Geflüchteten investiert. Auch 2022, als Ukrainer infolge des Krieges nach Sand kamen, stand Edeltraud Schnapp, allen Widrigkeiten zum Trotz, wieder in der ersten Reihe mit dabei.
"Du bist einfach kein Zaungast, nein du bist eine Macherin", lobte Bürgermeister Kümmel und hob auch ihr kirchliches Engagement hervor. Seit 2013 als Kirchenpflegerin tätig, hat Edeltraud Schnapp bei der großen Sanierung des Sander Gotteshauses hervorragendes geleistet. Mit Herzblut und vollem Einsatz hat sie nicht nur Verhandlungen mit der Diözese geführt, sondern auch als zentrale Ansprechpartnerin nie den Überblick über das Organisatorische verloren. Vor über zehn Jahren rief sie zudem eine Theatergruppe ins Leben, die den Anwesenden Jahr für Jahr mit ihren Auftritten ein Lachen herauslockt und die Welt für ein paar Stunden zu einem schöneren Ort werden lässt.
Für Heinrich Schmitt fand Bürgermeister Jörg Kümmel ebenfalls die passenden Worte: "Du bist hinsichtlich deines Rückgrades und deines gelebten Einsatzes für unsere Gemeinde einer der stärksten Persönlichkeiten, die ich kennengelernt habe und es ist mir eine Ehre, dir heute die Bürgermedaille überreichen zu dürfen."
Beginnend im Jahr 1978 übernahm Heinrich Schmitt bis ins Jahr 2020, mit einer kurzen Unterbrechung von 1990 bis 1996, als Gemeinderat der Freien Sander Bürger (FSB) Verantwortung für die Gemeinde. In den insgesamt 36 Jahren vertrat er auch von 1996 bis 2002 Sand als zweiter Bürgermeister. "Es machte dir nichts aus, sich gegen den Strom zu stellen, auch wenn du manchmal nur einer der wenigen warst, die bis zum Schluss zu ihrer Meinung standen", sagte Kümmel.
Mit Herz und Verstand hat sich Heinrich Schmitt in all den Jahren für die Sander Bevölkerung eingesetzt. So hat er bei der Verbesserung des Hochwasserschutzes genauso mitgewirkt, wie bei der Verbesserung des Brandschutzes als damaliger Vorsitzender des Feuerwehrvereins und durch seinen ehrenamtlichen Einsatz bei der Planung und der Realisierung des Umbaus des Gerätehauses der Gemeinde Sand einiges an Geld gespart.
Als Mitglied der Jagdgenossenschaft kümmerte sich Heinrich Schmitt um den Wegebau und um die Pflege der Kulturlandschaft und trug somit seinen Teil zur optischen Außendarstellung von Sand bei. Ebenso engagierte er sich als anerkannter Streitschlichter in Grundstücksangelegenheiten im Rahmen seines Ehrenamtes des Feldgeschworenen. Für seine besonderen Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung wurde Heinrich Schmitt bereits im Jahr 2020 durch den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann die Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze verliehen.
Eine Ehrung wurde auch Andreas Winkler zuteil, der über 20 Jahre in der Sander Feuerwehr an verantwortungsvoller Position stand, bis er aus persönlichen Gründen vergangenes Jahr seinen Rücktritt einreichte. Zuerst als Dritter, dann als Zweiter und schlussendlich als Erster Kommandant zeigte er immer vollen Einsatz. In seiner Amtszeit wurde die Ölwehr des Landkreises Haßberge fortentwickelt. Er trug maßgeblich zur Planung und Beschaffung des neuen Hilfeleistungsfahrzeugs (HLF), des neuen Mehrzweckfahrzeugs (11/1) und der neuen Einsatzbekleidung mit Helmen bei. Er koordinierte unter anderem die Hochwassereinsätze im Ahrtal und in Pfaffenhofen a.d. Ilm/ Günzburg für die Feuerwehr Sand und war an der Erweiterung des Gerätehauses und der Einführung der Kinderfeuerwehr maßgeblich beteiligt.
An dem Ehrenabend, der von den "Sander Blechraasern" musikalisch umrahmt wurde, würdigte Bürgermeister Jörg Kümmel auch die herausragenden Leistungen Sander Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2024 in zahlreichen Sparten. Ebenso sprach er den langjährigen Blutspendenden und den Sander Winzern für ihre prämierten Weine ein großes Lob aus. Nicht zuletzt überreichte der Bürgermeister auch die "Fluthelfernadel" und eine Urkunde des bayerischen Ministerpräsidenten an jene Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr Sand, die im Mai 2024 bei der Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland vor Ort tatkräftig mit anpackten.
Text und Fotos: Christian Licha
Gemeinde Sand a. Main
Kirchplatz 2
97522 Sand a. Main
Tel. 09524 - 82 22 0
Fax 09524 - 82 22 50
E-Mail: gemeinde@sand-am-main.de