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Sand rüstet energetisch um: Mehr Photovoltaik auf die Dächer und LED-Leuchten für die Straßenlampen

Die Präsentation der Ergebnisse des Energienutzungsplans für die Gemeinde Sand sowie die Maßnahmen, die sich daraus ableiten lassen, standen im Mittelpunkt der Sitzung des Gemeinderates unter Leitung von Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) am vergangenen Dienstag. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass die Straßenbeleuchtung so weit wie möglich auf LED-Beleuchtung umgestellt werden soll. Außerdem sollen weitere Dachflächen auf öffentlichen Gebäuden mit Photovoltaikanlagen bestückt werden.

Dabei soll mitberücksichtigt werden, inwieweit der erzeugte Strom selbst genutzt werden kann. Insbesondere am Campingplatz und am Bauhof der Gemeinde wird Potenzial zum Eigenverbrauch des erzeugten Stroms gesehen. Bürgermeister Ruß regte an, das Schulgebäude in die Betrachtung mit einzubeziehen. Hätten in der Vergangenheit statische Gründe dagegengesprochen, Photovoltaikanlagen auf dem Dach zu installieren, solle nun überprüft werden, inwieweit sich durch neue, leichtere Module Möglichkeiten der Stromerzeugung ergäben. Zudem müsse in nächster Zeit die Heizung für Schule und Rathaus erneuert werden, so dass eine Gesamtschau für das Gebäude unter energetischen Gesichtspunkten vorgenommen werden solle.

Der in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Energien (GUT), der Überlandzentrale (ÜZ) Mainfranken und der Gemeindeverwaltung erarbeitete Maßnahmenkatalog als Handlungsleitfaden wurde von Geschäftsführer Marco Siller (GUT) und Jürgen Schmitt von der ÜZ Mainfranken vorgestellt. Beim „energetischen Steckbrief“ der Gemeinde nannte Siller einen Strombezug von 8.565 MWh im Jahr, von dem 51% auf die privaten Haushalte und 45% auf den gewerblichen Bereich entfallen. Beim Wärmeverbrauch von 35.000 MWh/a liege der Hautpanteil bei 73 % im privaten und 20% im gewerblichen Bereich. Vom Wärmeverbrauch würden 21% aus regenerativen Energiequellen erzeugt. Bei den fossilen Energieträgern (79%) sei der Anteil an Ölheizungen mit 53% immer noch sehr hoch. Siller regte deshalb an, dass sich die Bürger über Fördermöglichkeiten des Staates bei der Umstellung der Heizung informieren. Das Umweltbildungszentrum (UBIZ) in Oberschleichach sei hierfür ein kompetenter Ansprechpartner. Die CO2-Emission der Gemeinde Sand, so Siller weiter, liege derzeit bei 11.586 to jährlich, was einer Belastung von 3,7 to durch jeden Bürger entspreche.

Bei den regenerativen Energien wurde in Sand bisher nur die Stromerzeugung auf Dachflächen genutzt. Mit Photovoltaik wurden 27% des Strombezugs erzeugt. Mit der Ausweisung eines Sondergebietes für Freifeld-Photovoltaikanlagen hat die Gemeinde die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, den Anteil aus Strom aus Photovoltaikanlagen zu erhöhen. Bei der Aufstellung des Bebauungsplans hat die erste öffentliche Auslegung und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange stattgefunden. GUT-Geschäftsführer Siller berichtete, dass die dabei in den Stellungnahmen vorgebrachten Punkte in die Planung eingearbeitet worden seien, so dass nach der Sommerpause die Behandlung im Gemeinderat erfolgen könne. Durch die inzwischen durch die Gemeinde Knetzgau beschlossene Errichtung einer Freifeld-Photovoltaikanlage im Anschluss an die Sander Anlage, könnten Synergieeffekte erzielt werden. Anhand der vorliegenden Planung kalkuliere die Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) derzeit die Kosten für die Photovoltaikanlage und den Finanzbedarf. Dann könnten Bürgerinnen und Bürger in die Errichtung einer solchen Anlage investieren. Es sei allerdings jetzt schon möglich, sich in Bewerberleisten eintragen zu lassen.

Als Standort für Stromerzeugung aus Windkraftanlagen nannte Siller den Bereich Ebersberg. Bürgermeister Ruß erinnerte daran, dass es dazu ein positives Votum sowohl des Gemeinderates als auch der Bürgerversammlung gegeben habe. Es liege nun am Gesetzgeber, die Rahmenbedingungen wieder so herzustellen, dass eine Windkraftnutzung möglich sei. Die 10-h-Regelung behindere den Ausbau der Windkraft nicht nur in unserer Region.

Den technischen Stand der Ortsbeleuchtung und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Umrüstung stellte Jürgen Schmitt von der ÜZ ausführlich dar. Um in den Genuss der staatlichen Förderung zu kommen, müssten gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Die staatliche Förderung liege für Anträge, die noch in diesem Jahr gestellt werden bei 30 Prozent. Im kommenden Jahr werde der Fördersatz auf 20 Prozent reduziert. Hinzu komme die Einsparung beim Stromverbrauch, die über 70 Prozent betrage. Das Investitionsvolumen für die Gemeinde Sand liege bei über 100.000 Euro.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, das Antragsverfahren zur Umrüstung der Ortsbeleuchtung einzuleiten und einen Fachplaner für das Zuschussverfahren zu beauftragen. Der genaue Umfang soll nach Vorlage der Fachplanung nach der Sommerpause festgelegt werden. Die Antragstellung soll noch in diesem Jahr erfolgen. In den nächsten Wochen sollen Musterleuchten installiert werden, damit sich die Bürgerinnen und Bürger einen Eindruck von dem neuen Licht und den von ihm erzeugten Farbton machen können.