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Corona-Weihnacht 2020 lehrt Rücksichtnahme und Bescheidenheit

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„Fürchtet euch nicht!“ Diesem ersten Satz der Verkündigung der Engel bei der Geburt Christi im Lukas-Evangelium kommt im Jahr der Corona-Pandemie eine besondere Bedeutung zu. Ein lokales Ereignis, der Ausbruch einer Virus-Infektion weit weg in der chinesischen Provinz Wuhan, ist schneller in unser Leben eingedrungen als wir uns das jemals hätten vorstellen können.

Covid-19 und seine neuerliche Mutation hat unser ganzes Leben durcheinandergebracht. Die Menschen machen sich Sorgen um ihre Gesundheit, um die Gesundheit ihrer Nächsten, sie bangen um ihre Arbeitsplätze, um den Fortbestand ihrer Firmen, die wirtschaftliche Zukunft des Landes.

In einer Gesellschaft, die der Individualität einen besonderen Stellenwert beimisst, in der die Grenzen zum Egoismus fließend geworden sind und der Gemeinsinn oftmals hintangestellt wird, wird nun das gemeinsame Erlebnis schmerzhaft vermisst. Die virtuellen Welten sind anscheinend doch nicht das Maß aller Dinge.

In der Weihnachtszeit fällt Vielen der Verzicht doppelt schwer. Dabei hat sich zuletzt immer mehr die Frage aufgedrängt, worum es in der Adventszeit wirklich geht: Auf die Vorbereitung für die Ankunft des Herrn oder darum, wo es den leckersten Glühwein gibt, wer die stimmungsvollste Weihnachtsfeier veranstaltet, wer die weiteste Reise über die Feiertage antritt? Von daher kann es nicht schaden, sich wieder auf die wahren Werte von Weihnachten zu besinnen. Betrüblich ist allerdings, dass die Beschränkung der sozialen Kontakte gerade ältere, kranke und alleinstehende Menschen an Weihnachten besonders trifft.

Den Hauptkern der Weihnachtsbotschaft bildet die gute Nachricht, eine Nachricht, die tröstet und Zuversicht verbreitet: Christus der Herr ist geboren, der Retter der Welt. Die Hoffnung, die sich daraus für die Menschheit ergibt, ist die Kraftquelle, die uns gerade in schweren Zeiten nährt.

Die Corona-Weihnacht 2020 lehrt uns Bescheidenheit und Rücksichtnahme. Wer sich und seine Bedürfnisse zurücknimmt, schafft Freiräume für andere. Wer sich schützt, schützt seinen Nächsten.
Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat uns fest im Griff. Doch ist Hoffnung in Sicht. Sozusagen als Weihnachtsgeschenk ist ein Impfstoff entwickelt worden, der der Pandemie Einhalt gebieten soll. Bis dieser seine volle Wirksamkeit entfaltet, wird es allerdings noch bis zum Sommer kommenden Jahres dauern.
Trotz oder gerade wegen der Sorgen und Nöte, die uns drücken, gibt uns das Weihnachtsfest die innere Ruhe und Sicherheit, die wir benötigen, um unseren Alltag zu bewältigen. Nutzen wir die Verschnaufpause über die Weihnachtsfeiertage, um Kraft, Hoffnung und Mut zu schöpfen, damit wir das kommende Jahr mit Schwung und Optimismus angehen können.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2021.

Ihr

Bernhard Ruß
1. Bürgermeister