SitemapLage der GemeindeImpressumDatenschutzerklärung

Suche:

Wetter in Sand am Main

Veranstaltungskalender

"Brennos Freunde"

Das Römerboot F.A.U. kommt nach Sand

Anlässlich der 880jährigen Ersterwähnung unseres Dorfes veranstalten „Brennos Freunde e. V.“, ein keltischer Interessentenverein, am 24. und 25. August 2019 das historische Fest „Die Geschichte der Seefahrt vom Main bis zum Meer“. Rund um das Weingut A & E Rippstein in der Sandgasse 26 werden nicht nur zahlreiche Informationen zur Schifffahrt angeboten, sondern auch unzählige Schiffsmodelle präsentiert, die in mühevoller Handarbeit entstanden sind.

Eine weitere Attraktion wird der fast 16 m lange Nachbau eines römischen Flussbootes aus der Zeit um 100 n. Chr. sein. Das Römerboot F.A.N. (Fridericiana Alexandrina Navis) wird an beiden Tagen im Original gezeigt. Anlass des Baus war das 275. Jubiläum der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, gebaut wurde nach dem Originalfund eines römischen Bootes in der Nähe von Manching an der Donau, der im dortigen Kelten-Römer-Museum ausgestellt ist. Gebaut wurde unter der Leitung der Professur für Alte Geschichte der Universität zusammen mit vielen Instituten der geisteswissenschaftlichen und technischen Fakultät, begleitet durch das Know How des Kelten-Römer-Museums, der Fachleute aus Mainz, Trier, Hamburg, Regensburg und München. Mitgebaut haben viele freiwillige Helfer der Metropolregion Nürnberg (Schüler, Studierende, Mithelfer der Region) unter der Leitung eines professionellen Bootsbauers. Finanziell wurde der Bau gefördert durch universitätsnahe Stiftungen und Förderer, sowie regionale Sponsoren.

Prof. Boris Dreyer von der FAU, Leiter dieses Bootsprojektes, wird zur Eröffnung des Festes am 24. August um 15.00 Uhr einen kleinen Vortrag zum Bau dieses Römerbootes halten. Er hat sich auch persönlich dafür eingesetzt, dass dieser Nachbau nach Sand a. Main kommen kann. Der Historische Verein Landkreis Haßberge e. V. hat den Veranstalter „Brennos Freunde“ dabei organisatorisch und finanziell unterstützt.

Doch was soll ein Römerboot in Sand, wo (vielleicht) niemals Römer waren? Die Ausstellung versucht Geschichte anhand von Modellen sichtbar zu machen und erschlägt seine Besucher nicht mit seitenlangem „Kleingedrucktem“. Die Römer dehnten ihr Imperium im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. nicht nur nördlich der Donau, sondern auch östlich des Rheins aus. Erst in den 1980er Jahren entdeckte man, dass die Römer sogar schon Legionsstandorte in Franken bauten, wie es die Anlage oberhalb Marktbreit bei Ochsenfurt belegt. Flussgrenzen wie Donau, Rhein und Main mussten kontrolliert werden. Zu diesem Zweck bauten Römer zugeschnittene Flussboote mit niedrigem Tiefgang. Die F.A.N. bietet regulär Platz für 18 Ruderer, die keine Sklaven, sondern schlichtweg Soldaten im Grenzdienst waren. Da auf dem Fluss auch Waren aus der Obermainregion bis ins Imperium transportiert wurden, dürften auch einige Sander Vorfahren Bekanntschaft mit derartigen Militärbooten gemacht haben.

Der Eintritt zum Vortrag und zu den Ausstellungen ist an beiden Tagen frei.