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Ehemaliger 2. Bürgermeister Willibald Selig verstorben

Mit tiefer Betroffenheit haben wir die Nachricht vernommen, dass unser allseits geschätzter langjähriger Gemeinderat und 2. Bürgermeister Willibald Selig kurz vor Vollendung seines 88. Lebensjahres am 9. Februar verstorben ist. Seiner Witwe Waltrud und seinen Kindern und Angehörigen gilt unsere herzliche und aufrichtige Anteilnahme.

War Willibald Selig über Jahrzehnte hinweg gesund und vital, so bekam er in den letzten Jahren vermehrt die Gebrechen des Alters zu spüren. Aber Herr Selig hat sich nicht unterkriegen lassen. Er ist immer wieder vom Krankenlager aufgestanden und hat nach vorne geschaut. So lange bis ihn letztendlich doch die Kräfte verließen.

Vier Perioden - somit fast ein Vierteljahrhundert - gehörte Herr Selig dem Gemeinderat an. Gleich bei der ersten Sitzung im neuen Gremium am 7. Mai 1966 brachten ihm, dem Neuling, seine Ratskollegen so viel Vertrauen entgegen, dass sie ihn zum 2. Bürgermeister der Gemeinde Sand wählten. Ein Amt, das Herr Selig bis zu seiner Verabschiedung im April 1990 innehatte.

Es war eine Zeit, in der unser Ort wuchs und sein Gesicht veränderte. Die Gebietsreform mit dem Erhalt der Eigenständigkeit der Gemeinde Sand, der Ausbau der Wasserversorgung innerhalb des Wasserzweckverbandes (zunächst der Knetzgau-Sand-Gruppe und später der Knetzgau-Sand-Wonfurt-Gruppe), die Ausweisung mehrerer Baugebiete, die Gestaltung des neuen Friedhofes, die Verlegung des Sportgeländes, der Bau der Turnhalle, die Altmainsanierung, um nur einige herausragende Projekte zu nennen, fielen in diesen Zeitraum.

Herr Selig hat die Entwicklung in dieser Zeit maßgeblich mitbestimmt. Nicht nur als Stellvertreter und somit Vertrauter des 1. Bürgermeisters, sondern auch als Vorsitzender im Grundstücks-, Bau- und Umweltausschuss. Seine mit sonorer Stimme vorgetragenen Beiträge mündeten oft in qualifizierten Entscheidungen. So wurde Vieles, was in der Vergangenheit in Sand geschaffen wurde, von Herrn Selig maßgeblich beeinflusst und mitgetragen.

In den 24 Jahren als Stellvertreter des Bürgermeisters war Herr Selig in hohem Maße gefordert. Die Vertretungen gingen weit über die normalen Urlaubsvertretungen hinaus. Gleich als junger Gemeinderat und Stellvertreter des Gemeindeoberhaupts musste er für den erkrankten Michael Brech einspringen. Das Gleiche traf kurz vor seinem Ausscheiden für den damaligen Bürgermeister Franz Blasl zu. Der lobte bei der Verabschiedung am 26. April 1990 mit den Worten: "Es zeichnete Herrn Selig aus, dass er dabei die anstehenden Probleme sofort löste und nicht aufhob bis der 1. Bürgermeister wieder da war." Das war gewiss nicht immer leicht, zumal Herr Selig zu dieser Zeit noch beruflich in Bamberg tätig war und die Vertretungen sich jeweils über einen längeren Zeitraum hingezogen hatten.

Stark eingebracht hat sich Willibald Selig in den Wasserzweckverband, der die Grundstücke in der Gemeinde mit Trinkwasser versorgte und die Hausbrunnen überflüssig machte. In der 1962 gegründeten Knetzgau-Sand-Gruppe fungierte er von 1968 bis 1985 als stellvertretender Vorsitzender; von 1968 bis 1972 hatte er zugleich die Position des Geschäftsführers inne.

In jungen Jahren war Willibald Selig auf verschiedenen Ebenen im Gemeindeleben aktiv, sei es im politischen, kirchlichen oder kulturellen Leben. So war er maßgeblich an der Gründung des Blasorchesters Sand und des CSU-Ortsverbands Sand beteiligt.

Als einer der ersten in Sand, der einer weiterführende Schule besuchte und das Abitur ablegte, machte Willibald Selig bei der Post seinen beruflichen Aufstieg, der ihn bis zum Postoberrat führte. Seine in Schule und Beruf erworbenen Kenntnisse brachte er in seine Ämter und Posten innerhalb der Gemeinde ein.

Der Verstorbene war ein treusorgender Familienvater, verantwortungsbewusster Gemeinderat und ein Mitbürger im besten Sinn. Die Gemeinde Sand nimmt in Dankbarkeit und Anerkennung seiner Verdienste um das Allgemeinwohl Abschied von ihm. Sie wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Bernhard Ruß
1. Bürgermeister