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Büttenrede des Bürgermeisters beim Seniorenfasching

Beim Faschingsnachmittag der Senioren stieg Bürgermeister Bernhard Ruß wieder in die Bütt. Diesmal berichtete er von seinen Erfahrungen als Sander Raser, der in die Fänge der Zeiler Steuereintreiber geriet.


„Was Du heute kannst besorgen
verschiebe lieber auf übermorgen.
Das Sprichwort kommt mir abgewandelt in den Sinn,
weil ich Steuern zahlen gewesen bin.

Was einst in Zeil als Jagdschloss entstand,
beherrscht als Raubritterburg das Land,
das sind vielleicht Schurken, kann ich euch sagen,
nehmen mir mein Geld ab, ohne zu fragen.

Jetzt feiern die auch noch ihre 1000 Jahr
als ob das eine besondere Leistung war.
Wir Sander Raser haben ehrlich verdient unser Geld,
unsere Korbwaren sind begehrt in der ganzen Welt.

Doch kaum war in unserem Beutel drin das Geld,
haben die Zeiler sich zu Wort gemeldt‘.
Ins Finanzamt bestellten sie uns kurz und knapp
und knöpften uns einen Haufen Steuern ab.

Einst war ein Sander auch dabei
bei der Zeiler Steuereintreiberei.
Doch der Clemens hatte die Faxen dick
und zog sich auf sein Altenteil zurück.
Die Steuerschraube dreht jedoch
auch ohne unseren Clemens sich noch.

Kommt am Monatsende das Salär,
ruft’s Finanzamt: „Mäuse her!“
Das meiste geht nach Zeil am Main,
die Malocher schauen in die Röhre rein.


Steuereintreiben hat Tradition,
das gab’s bei den alten Ägyptern schon.
Auch unsere Vorfahren waren nicht verwöhnt
und haben über ihre Herrschaft gestöhnt.

Denn damals war’s üblich, neben einigen Pflichten,
dem Kloster in Bamberg seinen Zehnt zu entrichten.
Zehn Prozent nur, war das eine Wonn’,
da träumen wir heute als Steuerzahler davon.
Nicht dass man dem Fiskus seinen Anteil nicht gönnt,
doch der fordert satte 50 Prozent.

Von zehn Kartoffeln sind fünf für den Staat,
der Rest gibt ein bisschen Kartoffelsalat.
In welchen Verein, so frag ich erschüttert,
bin ich da als zahlendes Mitglied geschlittert?

Was wird aus dem Geld - verdammt noch mal?
Kein Jahresausflug, kein eigenes Lokal.
Keine Weihnachtsfeier für clubeigene Kinder,
Vereinsleben steckt da überhaupt keins dahinter.
Da krieg ich den Zorn, so groß wie ein Haus,
mein liebes Finanzamt, bei Dir tret’ ich aus!

Ja, wenn man’s nur könnt, was bin ich’s so leid,
doch jedes Jahr kommt ein Steuerbescheid,
zahlbar in Raten - drei oder vier -
computergerecht auf Endlospapier.

Wer prüft denn das nach, und wer macht sich die Müh’?
Bei uns sind Computer wie heilige Küh’.
Doch mittlerweile musst‘ man erfahren,
dass Steuerbescheide unrichtig waren.
15 von Hundert – da guckste betroffen,
auch Computer sind von Zeit zu Zeit anscheinend besoffen.

Genussmittelsteuer gibt’s auch noch zum Schluss.
Wer hat denn vom Rauchen den meisten Genuss?
Der Zucker, das Salz ist mit Steuern gepaart,
bei der Kanne Kaffee ein Tässchen für’n Staat.
Ob Whiskey, ob Korn oder Weinbrandverschnitt,
Väterchen Staat säuft immer mit.

Er nimmt es von dir und er nimmt es von mir,
vom ersten Schluck Milch bis zum letzten Glas Bier.
Und an dieser Schraube wird dauernd gedreht
und dauernd wer’n sämtliche Steuern erhöht.

Mit Heizöl da macht er uns jedes Jahr blank,
beim Treibstoff ist er der Tiger im Tank.
Mit Dieselöl füllt er sich gleichfalls die Schlappen
und was erst wir Autofahrer berappen.

So zahlt man als Bürger jahrein und jahraus
die Steuern in bar und meistens voraus.
Und kriegt noch keinen Cent Rabatt.
Was hab ich Deutscher Michel die Steuern so satt.

Da lob ich mir die Gemeinde Sand
Auch die hält natürlich auf die Hand.
Ob Wasser, Kanal, Müll - einerlei -
beim Geldeintreiben sind die schnell dabei.

Doch schaut man sich mal um im Land,
die niedrigsten Gebühren gibt’s bei uns in Sand.
Das soll auch weiterhin so sein.
weniger Geld für Wasser - dafür mehr Geld für Wein
sollen die Sander weiterhin ausgeben,
damit sie genießen können das Leben.

Auch heute sind die Preise klein
beim Seniorenfasching in Sand am Main.
Drum lasst uns unser Glas erheben:
Die Sander Gemeinde, die soll leben!
Helau!