Bei der Besetzung des ehemaligen Gemeinderats Willi Schütz am 13. April 2017 widmete Bürgermeister Bernhard Ruß dem Verstorbenen folgenden ehrenden Nachruf:
„Mit tiefer Betroffenheit haben wir die Nachricht vom plötzlichen Ableben unseres allseits geschätzten Mitbürgers und ehemaligen Gemeinderates, Herrn Willi Schütz, vernommen. Im Namen der Gemeinde Sand spreche ich den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen meine herzliche und aufrichtige Anteilnahme aus.
Sein Tod kam für uns alle deshalb so überraschend, weil Willi bis zuletzt in unserer Dorfgemeinschaft präsent war: Ob beim Einkaufen, bei Veranstaltungen oder am Wertstoffhof. Dabei gab immer wieder die Gelegenheit zu einem kleinen Plausch. Zuletzt trafen wir uns allerdings häufiger auf Beerdigungen. Es hat ihn immer betroffen gemacht, wenn er Freunde oder Schulkollegen auf ihrem letzten Weg begleiten musste.
Der Verstorbene gehörte einer Generation an, die um einen großen Teil ihrer Kindheit und Jugend gebracht worden war. Krieg und Nachkriegszeit haben ihr Leben nachhaltig beeinflusst. Willi war ein kluger Kopf. Aber es war ihn nicht möglich, die schulische und berufliche Laufbahn einzuschlagen, die seinen Fähigkeiten entsprochen hätte. Dennoch hat er sich weiter entwickelt und weiter gebildet, so dass er neben seinem praktischen auch einen analytischen Verstand entwickelt hat. Er konnte trefflich diskutieren und argumentieren.
Willi war ein politischer Mensch. Das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und die Vertretung der Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen lagen ihm besonders am Herzen. Er nahm aber auch rege am politischen Geschehen seiner Heimatgemeinde teil. Als Gemeinderat brachte er sich mit ein, wenn es um Entscheidungen ging, die unser Sand betrafen.
1987 rückt er für Hans Seufert an den Ratstisch nach. Seine Tätigkeit im Gemeinderat nahm Willi Schütz zu einer Zeit auf, als sich die Gemeinde im Umbruch befand: Viele große Aufgaben standen an, die es zu bewältigen galt: Schulsanierung, Kindergartenbau, Ausweisung von Baugebieten, die Errichtung einer Kläranlage zusammen mit der Stadt Zeil und vieles mehr. Dem Gemeinderat gehörte Willi Schütz bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden im Jahr 2002 an. Als alter Sander kannte er sich in unserer Gemeinde aus und wusste gerade den jüngeren Gemeinderatskollegen Zusammenhänge zu erklären, die ihnen so nicht geläufig waren.
Der Verstorbene war bereit Verantwortung zu übernehmen. Neben seiner Tätigkeit im Gemeinderat wirkte er in beschließenden Ausschüssen mit wie dem Kläranlagenausschuss, dem Wasserzweckverband und zwei Umlegungsausschüssen, in denen wichtige Entscheidungen für die Gemeinde getroffen wurden
Willi Schütz hat als damals ältestes Mitglied des Gemeinderates seine Lebenserfahrung aus vielen Bereichen in die Arbeit mit einfließen lassen. Man merkte an, dass er zudem in anderen wichtigen Gremien vertreten war. Auch kam ihm seine Erfahrung als ehrenamtliche Richter am Verwaltungsgericht Würzburg zugute.
Neben seinen vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten hat sich Willi Schütz im Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt sehr stark engagiert. In dem 1993 gegründeten Ortsverein führte er über 20 Jahre die Kasse. Die AWO machte sich vor allem durch das Abhalten von Basaren einen Namen. Den Erlös stiftete sie für soziale Zwecke. Gerade auf unserem Friedhof sind die Ergebnisse sichtbar. Die Stühle in der Aussegnungshalle und eine Sitzbank im Friedhof wurden aus diesen Erlösen gestiftet.
Im Namen der Arbeiterwohlfahrt Sand darf ich dem Verstorbenen für sein jahrelanges Engagement einen besonderen Dank aussprechen. Die AWO wird sich seiner stets in ehrendem Gedenken erinnern
Der Verstorbene war ein Mitbürger im besten Sinn. Er war ein engagierter und verantwortungsbewusster Gemeinderat. Was uns bleibt, ist sein Beispiel, das er gegeben hat und die Aktivitäten in der Gemeinde Sand, die mit seinem Namen verbunden sind.
In der Gewissheit, dass Willi Schütz bei Gott seine Geborgenheit und seinen Frieden gefunden hat, nimmt die Gemeinde Sand in Dank und Anerkennung Abschied von ihm.
„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“, sagt der fränkische Dichter Jean Paul. In diesem Sinne wollen wir Willi Schütz stets ein ehrendes Andenken bewahren.“
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