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Sand ist gegen Sandabbau. Was wie ein Wortspiel klingt, ist jedoch eher die Kurzbeschreibung eines Dramas. Es ist wie so oft im Leben, keiner will eine bestimmte Entwicklung – und sie findet doch statt. Der alte Konflikt zwischen dem Wohl von vielen im Gegensatz zum Nutzen von wenigen.
Selten war in einer Bürgerversammlung eine solche Einigkeit zu beobachten wie am Donnerstagabend in Sand. Kurzes Fazit: Weder die Sander Bürger, noch der Bürgermeister und die Verwaltung, auch nicht die Stadt Zeil und sicher auch nicht deren Bürger wollen den von der Firma SKD beantragten Kies- und Sandabbau. Das heißt, die breite Allgemeinheit ist dagegen, und nicht nur das, sie sieht in einer etwaigen Umsetzung dieser Pläne eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität und sogar Gefahren für Leib und Leben durch negative Auswirkungen des Vorhabens auf die Hochwassersituation.
Dem gegenüber steht eine Firma, die in möglichst kurzer Zeit einen möglichst großen Reibach machen könnte. Dieser Firma geht es nicht darum, alle Rohstoffe sorgfältig auszubeuten und damit irgendeine lokale Versorgung sicherzustellen. Es genügen die obersten, gut abbaubaren Sand- und Kies-Schichten, die das leichteste, das schnellste, das meiste Geld bringen.
Die Rücksichtslosigkeit des Vorgehens unterstreicht quasi sinnbildlich die Planung eines Trenndammes quer durchs Maintal, der das dann ohne bremsende Naturlandschaft mit höherer Geschwindigkeit strömende Hochwasser nach Zeil ablenken soll. Hallo! Dieser Damm ist eine Figur am Reißbrett. Kein Mensch kann wirklich sagen, wie sich die gurgelnden Fluten vor und hinter diesem Damm verhalten würden. Gut möglich, dass die Gemeinschaftskläranlage in Zeil überflutet wird, gut möglich aber auch, dass die Wogen mit elementarer Gewalt durchs Wörth rauschen. Und wer kümmert sich um die Erhaltung und Pflege des Dammes, wenn sich die betreffende Firma wieder aus Sand verabschiedet hat?
Es gibt zwei Möglichkeiten für die Sander, zu verhindern, was sie nicht wollen. Wenn der Firma keine Grundstücke verkauft werden, kann sie nicht baggern. Die Gemeinde Sand, die Stadt Zeil und etliche Sander Grundstücksbesitzer haben bereits dem Werben eine Absage erteilt.
Die zweite Möglichkeit: Die Bürger schreiben eine Stellungnahme an das Bergamt bei der Regierung von Oberfranken, um im Planfeststellungsverfahren den Sachbearbeitern klarzumachen, wie sehr dieses Thema den Menschen in Sand auf den Nägeln brennt. Um's mit Rudi Ruß zu sagen: Es wäre eine einzige Katastrophe.
Also: Schreibt, Sander, schreibt!
von Wolfgang Sandler
Gemeinde Sand a. Main
Kirchplatz 2
97522 Sand a. Main
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E-Mail: gemeinde@sand-am-main.de